Wenn der Mut kein Zuhause mehr hat!
- rebeccakalina
- 14. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Wofür tue ich das alles?
Wo soll das hinführen?
Das bringt doch alles nichts!
Wir alle kennen diese Sätze und die Gefühle dazu. Man kann nicht mehr. Man will nicht mehr. Die Energie ist raus. Die Motivation weg. Der Sinn komplett in Frage gestellt.
Es war diese eine Nachricht, die alles veränderte. Dieser eine Satz. Dieser eine Moment oder die Anhäufung vieler solcher Momente. Der Blick geht nur noch ins Leere. Die Geräusche sind gedämpft und verschwommen. Die Welt bleibt gerade einfach stehen.
Der Moment, wenn der Mut sein Zuhause verliert.
Und dann heisst es erstmal <<Pause>>.
Das ist der Moment, um sich diesen Stillstand zu gönnen. Und ich schreibe bewusst gönnen, denn dieses Recht müssen wir uns rausnehmen, egal was drum herum gerade passiert. Wie diese Pause aussieht, muss jeder für sich selbst bestimmen. Tränen sollen geweint werden, das Jammern ist so richtig legitimiert und auch das Selbstmitleid soll viel Platz bekommen. Auspowern beim Sport, Fastfood-Grosslieferung oder Netflix-Marathon – jeder wie er mag.Es gibt Zeit für Stillstand und Standby-Modus.
Warum Pausen so wichtig sind und was Pause eigentlich bedeutet – haben wir in unserem Podcast Folge 3 besprochen.
Hier geht es um die Zeit nach der Pause.
Die Zeit, wo es weitergehen darf und der Mut weiterzumachen zurückkehrt.
Denn, es ist sehr wichtig, dass der Mut nach Hause kommt. Und ich weiss, dass ist keine einfache Mission und meist eine, die man mit sich selbst ausmachen muss. Aber Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Sondern sich darauf einzulassen, was passieren kann, wenn man weitermacht. Oft kommt es sowieso anders als gedacht und selten wie geplant.
Jeder mutige Schritt, sei der Zweifel noch so gross, macht widerstandsfähiger und bringt Begegnungen und manchmal auch Überraschungen mit sich. Wenn die aktuelle Situation nicht gut ist, macht es keinen Sinn drinzubleiben, so dass gehen immer die besser Alternative ist, auch wenn man noch keine Ahnung hat, in welche Richtung, dass es gehen soll. Die Hoffnung – auch ein gute Begleiterin, zurück zum Mut. Ich habe mich oft an die Hoffnung geklammert und ja, wahrscheinlich tue ich das auch heute noch.
Denn ich will daran glauben, dass alles gut wird.
Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass ich irgendwann die Antwort darauf bekomme; «Wofür tue ich das alles?».
Dazu bin ich ein sehr neugieriger Mensch, seit Kindertagen und ich will wissen, wie die Geschichte endet. Und je älter ich werde, umso lauter werden weitere Aspekte.
Die Selbstliebe. Ich habe es verdient, dass ich es nochmal versuche, und zwar immer und immer wieder. Und die Akzeptanz, dass solche Momente immer wieder kommen werden und ich immer wieder mal den Mut verlieren werde. Jedoch auch dem Wissen, dass ich den Mut immer wieder einfangen werde und er bei mir immer ein Zuhause hat.
Das Schönste an dieser Reise, ich mache damit anderen Mut. Ich erinnere sie an ihren eigenen Mut. Ich helfe ihnen, ihren Mut wieder zu bekommen. Herauszufinden, was alles noch möglich ist und was das Leben alles noch für Überraschungen bereithält, ist ein Abenteuer. Ja, und dafür braucht es Mut – aber was für eine andere Wahl haben wir denn?
Den Mut einmal zu verlieren ist nicht schlimm – aber ihn nicht wieder zu finden.
Ich kann meine Momente, in denen ich immer mal wieder den Mut verloren habe, gar nicht zählen. Zu oft habe ich mir diese Fragen gestellt.
Aber wisst ihr was – ich habe auch jedes Mal irgendwann den Mut wiedergefunden und weitergemacht.
Ich habe mich daran erinnert, dass ICH bestimme, wozu ich Dinge tue.
Dass es nicht immer wichtig ist, zu wissen, wo alles hinführt.
Und – dass es immer irgendetwas bringt. Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen, aber irgendwann werden wir sehen, wozu das alles gut war.
Deshalb lasst uns den Mut nie so weit weggehen, dass er sein Zuhause nicht wieder findet. Und selbst so mutig sein, dass er gar keine Zeit hat, zu verschwinden.
Was für ein berührender und ehrlicher Beitrag!
🙏 Deine Worte treffen mitten ins Herz und machen Mut – genau dann, wenn man ihn am dringendsten braucht.